Kaum wird es allmählich warm draußen, lauern sie im Grünen und warten auf unsere Hunde: Zecken. Welcher Hundehalter ist mit diesen Parasiten noch nicht in Berührung gekommen?
Im Folgenden möchte ich euch gerne mittels meiner Recherchen Näheres zu Zecken erzählen und unsere Erfahrungen mit euch teilen.
Was sind Zecken?
Zecken sind Parasiten, die Blut saugen. Sie haben einen dreiecksförmigen abgeflachten Körper, acht gut erkennbare längere Beine und einen kleinen Kopf mit Mundwerkzeugen. Sie sind meist dunkelbraun, aber auch teils rotbraun gefärbt. Vollgesogen mit Blut nehmen sie eine gräuliche Farbe an.
Wo lauern Zecken?
Zecken halten sich meist in Wäldern und Wiesen auf und sitzen im Gras oder auf Zweigen. Mit ihren Vorderbeinen tasten sie sich an ihre vorbeigehenden Opfer heran: unsere Hunde. Durch Gerüche und Erschütterungen werden sie dazu angehalten, sich auf ihre potentiellen Opfer fallen zu lassen. Dort suchen sie sich einen passenden Platz zum Stechen aus. Vor allem dünnhäutige und gut durchblutete Stellen im Fell bieten sich dazu an – Der Kopfbereich und die Lendengegend sind bei Hunden besonders beliebt.
Was machen Zecken im Fell des Hundes?
Zecken ritzen dann mit ihrem Mundwerkzeug die jeweilige Hautstelle bei ihren sogenannten „Wirten“, den Hunden, an und graben mit ihrem sogenannten „Stechrüssel“ (Stachel) eine kleine Grube. Es entsteht eine Wunde. Die Parasiten saugen die sich anhäufende Lymph- und Zellflüssigkeit sowie Blut ein. Zudem geben sie dabei ein Sekret mit verschiedenen Wirkstoffen in den Körper der Hunde ab.
Das Sekret enthält an Wirkstoffen:
- ein Betäubungsmittel (damit der Saugvorgang nicht bemerkt wird)
- einen Entzündungshemmer (der das Immunsystem der Hunde blockieren soll)
- einen Gerinnungshemmer (der den Wundverschluss verhindern und den Blutfluss fördern soll).
Manche Zecken gebe eine Art Klebesubstanz ab, mit der sie sich an den Körpern festkleben.
Erwachsene weibliche Zecken saugen sich meist eine Woche an ihren Wirten voll, während sie von männlichen Zecken begattet werden. Wenn die Weibchen mit Blut vollgesogen sind, lassen sie von den Wirten ab und legen tausende Eier in eine entsprechende Brutstelle – wie beispielsweise häufig das Körbchen des jeweiligen Hundes. Danach sterben die Weibchen. Die Larven entwickeln sich weiter, häuten sich zu Nymphen und letztlich wieder zu fertigen Zecken.

Warum sind Zecken für den Hund gefährlich?
Zecken sind Krankheitsüberträger und können somit verschiedene gefährliche Krankheiten auf Hunde übertragen. Die sogenannte „Zeckenimpfung“ kann Hunde vor der bakteriellen Borreliose schützen. Für die Viruserkrankung „FSME“ gibt es bei Hunden allerdings keinen Impfschutz. Neben diesen beiden Krankheiten gibt es durch Zeckenbisse auch noch weitere.
Verschiedene krankheitsähnliche Symptome lassen auf solche durch Zecken übertragenen Krankheiten bei Hunden schließen und sollten ärztlich abgeklärt werden.
Wie kann man den Hund vor Zecken schützen?
Wenn man mit seinem Hund im Grünen unterwegs ist, er auch teils freiläuft, sollte man nach dem Spaziergang das Fell des Hundes gründlich nach möglichen Zecken absuchen. Es kann hier helfen, das Fell zu bürsten, um es vollständig zu ergreifen. Findet man eine Zecke vor, ist es wichtig, sie mit passenden Zeckenentfernungsinstrumenten wie Karten, Zangen oder Pinzetten leicht aus dem Fell zu entfernen.
Präventiv kann man Hunde auch mit nützlichen Zeckenpräparaten „ausstatten“. Es gibt Zeckenhalsbänder oder sogenannte „Spot-ons“, die man ihnen entweder umhängen oder in den Nacken einreiben kann. Sie sollen Zecken erst gar nicht ans Fell ranlassen. Auch Kokosöl gilt als allgemeine Empfehlung, welches man Hunden ins Fressen geben kann und vor Zecken schützen soll.
Wie schützen wir unseren Hund vor Zecken?
Bei Milow mussten wir zuletzt eine festgebissene Zecke direkt über seinem linken Auge mühselig entfernen. Sie war so klein, dass wir sie kaum erfassen konnten. Zudem hat sich unser Labmaraner verständlicherweise so immens dagegen gewehrt, dass es für uns beide sehr anstrengend war, ihn zu bändigen und den Parasiten mit der Pinzette fein säuberlich zu entfernen.
Bei unserem Familienhund Lilli hatte sich zuletzt eine Zecke im Nacken bereits mit Blut vollgesaugt, ihr Entfernen mit einer Karte war einfach, aber verdammt widerlich.
Wir haben bereits verschiedene Entfernungsinstrumente ausprobiert. Ich persönlich kann eine Zeckenpinzette zur Entfernung beim Hund nur empfehlen, wenn die Zecke noch sehr klein ist und noch nicht vollgesogen. Eine Zeckenkarte, die einer Checkkarte ähnelt, lohnt sich, wenn die Zecke dicker und bereits mit Blut vollgesogen ist. Mit der Karte lässt sie sich leicht rausdrehen (siehe Bild).
Wir schützen Milow präventiv mit Spont-ons, die wir ihm in regelmäßigen Abständen – ihre Wirkungsdauer hält ja über mehrere Wochen hinweg – in sein Nackenfell einmassieren, an die Stelle er selbst nicht rankommt. Die Flüssigkeit soll Zecken von ihm abhalten und ist frei im Handel erhältlich. Zudem bin ich immer gründlich beim Durchsuchen seines Fells nach Spaziergängen im Grünen und habe die entsprechenden Entfernungsinstrumente immer bereit liegen.