Hundebox

Die Hundebox als Ruhezone ist meinem Gefühl nach ein recht umstrittenes Thema unter den Hundehaltern. Die einen setzen auf sie, die anderen wollen von ihr nichts wissen.
Wir hatten Milow bereits vor seinem Einzug eine Box gekauft, mit der wir von Anfang an trainieren wollten. Ich habe sie schon von unserem Familienhund Lilli gekannt und wollte ihren Gebrauch auch bei uns mit Milow einführen.
So lasen wir uns anfangs Wissen über den Umgang mit ihr an, bis wir hilfreiche Tipps – hier insbesondere von der Frau aus unserer Hundeschule – hinzuzogen. So eine Hundebox kann sehr praktisch sein, wenn man an ihre Verwendung denkt. Man kann sie nicht nur in den eigenen vier Wänden aufstellen, sondern auch mit ins Auto packen, um den eigenen Hund darin sicher unterzubringen.

Warum eignet sich die Hundebox als Ruheoase für den Welpen?

Uns ging es in erster Linie darum, dass Milow sich an sie gewöhnt, sich in ihr zurückziehen kann und sie als Ruhezone ansieht, wenn’s bei uns mal lauter wird oder wir mal nicht zuhause sind. Er soll in ihr keine Bestrafung sehen oder mit ihr negative Assoziationen verbinden. Das war jedenfalls zu Beginn unser Ziel.
So haben wir nach Anleitung aus Büchern und Internetseiten mit ihm geübt, ihn mit Futter in die Box gelockt, ihn während des Schlafens dort reingelegt und ihre Tür leise verschlossen. Wir wollten ihm den Aufenthalt in der Box so angenehm und gemütlich wie möglich gestalten, auch wenn sie für ihn einen sehr begrenzten Raum darstellt.

In den ersten Wochen steigerten wir die Zeitdauer mit und mit, sodass es ihm immer leichter fiel, in der Box zu bleiben. Doch je mehr er sein Sprachorgan für sich entdeckte und je größer seine Frustrationsschwelle wurde, umso lauter fing er an zu bellen, wenn ihm der Aufenthalt nicht passte.
Wir haben durch Gespräche immer mehr davon erfahren, wie wertvoll es sein kann, ihn bedenkenlos in der Box lassen zu können. Besonders dann, wenn er seine Ruhephase braucht, weil er überdreht ist, von alleine aber keine Anstalten macht, sich auszuruhen.

Wie kann man lautes Bellen in der Hundebox unterbinden?

Diese neue Erkenntnis zog allerdings mit seinem lauten Ausdrucksvermögen gleich. Was wir anfangs noch versuchten zu ignorieren, weil es oftmals zum Erfolg führte, stellte sich auf einmal schwieriger als alle anderen Situationen für uns dar. Man konnte ein einstündiges permanentes lautes Bellen so einfach nicht mehr hinnehmen.

So wandten wir uns vor einigen Wochen an unsere Vertrauensperson aus der Hundeschule, die uns zuhause einen Besuch abstattete. In unserer Wohnung angekommen, steuerte sie zielgerichtet auf Milow und die Box zu, packte ihn am Kragen und stopfte ihn so emotionslos wie möglich in die Box. Sein anschließend lautes Gebell ordnete sie unter Demonstration und Frustration ein. Dieses sollten wir erst gar nicht dulden und ihm ganz einfach – anders als sonst mit positiven Verstärkungen – eine klare Ansage machen. Sie hemmerte also geistesgegenwärtig und blitzschnell wie eine Verrückte auf die Box, in der er verweilte, ein, schrie einmal laut und nüchtern „Lass das!“ und wandte sich dann uns wieder zu. Danach war Ruhe. Dafür gab es dann ab und zu kommentarlos und unemotional ein Leckerli für ihn, welches sie ihm durch das Gitter reichte. 

Welche Vorteile hat die Hundebox für uns?

Wir machten es ihr anschließend gleich und siehe da: Es wirkte Wunder! Es ist tatsächlich so, dass, wenn er jetzt in die Box gehen soll – aus welchem Grund auch immer – er sich mit der Situation schnell abfindet und sich hinlegt und einschläft. Für den Fall, dass er uns beobachtet und weiterhin ruhig bleibt, wird er zwischendurch auch immer mal wieder belohnt. Inzwischen üben wir so auch das Alleinbleiben mit ihm. Wir verlassen den Raum oder die Wohnung hin und wieder und steigern die Zeitdauer im Laufe der Tage und Wochen.

Viele Menschen mögen die Box als zu enge Kiste ansehen – verständlich. Allerdings empfinden sie Hunde, so auch Milow, als eine Ruhezone, in der sie sich voll und ganz entspannen können. Und diese Auszeiten brauchen sie auch. Das merken zumindest wir bei Milow aktuell mehr als je zuvor. Deshalb nutzen wir die Box als Chance, ihn runterzubringen, wenn es nötig ist, und ihm die Zeit zu geben, relaxt sein zu können.
In meinen Augen stellt eine Hundebox für Hunde nichts Schlimmes dar, wenn diese sie mit positiven Erlebnissen verknüpfen. Wenn sie lernen, sich darin erholen zu können. Zudem ist eine solche Hundebox praktisch, um die Wohnungseinrichtung, primär vor Welpen, zu schützen, wenn man mal außer Haus ist. Und je älter der Hund wird, umso mehr kann man dann vielleicht auch wieder komplett auf die Box verzichten.

Das nächtliche Schlafen in der Box funktionierte hingegen von Anfang an super. Sogar so gut, dass wir schon nach wenigen Wochen die Box gegen ein Hundebett neben unserem Bett eintauschten, in dem er gerne einschläft.

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