
*unbezahlte Werbung – Unser Highlight in dieser Woche war das Intensivtraining mit Milow, welches wir gemeinsam mit einem Trainer des Hundezentrums Deutschland angegangen sind.
Für uns war es mal wieder an der Zeit, Basics unserer Hundeerziehung aufzufrischen, auf diesen aufzubauen und bestimmte Bereiche zu intensivieren. Zu diesen gehören:
- Ruhe finden auf der Decke (nützlich für zuhause, vor allem aber unterwegs und in anderen Haushalten)
- andere Menschen an der Leine begrüßen
- leinenführig neben uns hergehen (speziell neben dem Kinderwagen demnächst)
- am Geschirr und auch an der Schleppleine nicht ziehen (Radius Fokus Training).
Für die zwei Einzelstunden an verschiedenen Tagen in dieser Woche haben wir uns große Ziele gesetzt, da uns die jeweiligen Herausforderungen für Milow bewusst waren. Doch gerade in freudiger Erwartung auf unser neues Familienmitglied war es uns noch einmal umso wichtiger, uns das Zusammenleben mit unserem Labmaraner in vielerlei Hinsicht zu vereinfachen.
Milows Schwachstellen in der Hundeerziehung
Milow fällt es nämlich nach wie vor schwer, Ruhe zu finden, wenn er nicht gerade bei uns in der Wohnung ist. Sobald wir das Haus verlassen und fremdes Gebiet betreten, kann er sich nicht mehr entspannen. Besonders schwierig ist es für ihn bei unserer Familie oder Freunden in deren Haushalten. So lassen wir unseren Labmaraner meistens für wenige Stunden alleine zuhause, um die gemeinsame Zeit mit ihnen entspannter genießen zu können. Denn bei den wenigen Malen, bei denen wir ihn dabeihatten, waren wir nur noch damit beschäftigt, ihn dauerhaft zurück auf die Decke zu schicken und verfielen in pure Unaufmerksamkeit unserer Mitmenschen gegenüber. Und das war uns die Sache bislang nicht wert. Nun möchten wir das aber gerne ändern, da uns Milow, wenn möglich, überall mit hinbegleiten soll, und wir ihm und uns den Stress zukünftig bewusst nehmen möchten – koste es, was es wolle.
So verhält es sich auch mit der Begrüßung anderer Menschen an der Leine. Sobald wir unsere Freunde oder Familie treffen und ihnen auch nur von weitem zurufen, ist Milow außer Rand und Band und zieht am Geschirr, dass es uns wirklich schwerfällt, ihn noch zurückzuhalten. Auch bei wenigen Hunden, die er schon lange kennt, fällt es unserem Labmaraner ganz besonders schwer, abzuwarten, bis wir ihn zur Begrüßung freigeben. Er hängt sich in sein Geschirr, um nur in deren Nähe zu kommen, und kann gar keine Ruhe mehr finden. Auch diese Konfrontationen sind sehr anstrengend für uns und bedürfen viel Energie und Training, das es uns aber wert ist, um diese Situationen mit ihm langfristig in den Griff zu bekommen.
Die Leinenführigkeit klappt in der ihm vertrauten Umgebung inzwischen recht gut, in fremden Gebieten allerdings gar nicht. Sobald Milow etwas anderes als ihm Bekanntes sieht oder riecht, ist er nicht mehr zu halten. Auf unsere Korrekturen hat er zuletzt gar nicht mehr reagiert, was für uns wirklich frustrierend war. Da es verständlicherweise immer wieder vorkommt, dass wir auch woanders als zuhause mit unserem Labmaraner spazieren gehen möchten oder einfach nur unterwegs sind und ihn gerne dazu mitnehmen möchten, müssen wir auch hier verstärkt an der Leinenführigkeit arbeiten, mit der richtigen Korrektur und vor allem der nötigen Konsequenz. Wenn ich bedenke, wie Milow an manchen Orten reagiert, indem er uns mit seinen 30 kg, meist unerwartet, wegzieht, wird mir noch einmal mehr bewusst, dass ich das nicht mehr will. Erst recht nicht mit Kinderwagen. Alleine aus dem Schutzgedanken unserem Nachwuchs gegenüber müssen wir endlich aktiv werden und dürfen unserem Labmaraner das Ziehen nicht mehr durchgehen lassen.
Weniger hingegen stört uns das Ziehen am Geschirr oder an der Schleppleine, weil wir es daran von Milow gewohnt waren und in den Situationen damit rechnen konnten. Was aber natürlich nicht bedeutet, dass dies für uns angenehm ist. Vor allem nicht in Kombi mit Kinderwagen. Auch hier möchten wir das Ziehen zukünftig umgehen und mehr Zeit in das Radius Fokus Training mit unserem Labmaraner investieren. Was bedeutet, dass er sich zukünftig in einem gewissen Radius (5m an der Schleppleine in unserem Fall) an uns fokussieren und nicht mehr ziehen soll.
Konsequenz ist das Stichwort
An all den Schwachstellen haben wir schon öfters mit Milow gearbeitet, nie aber so konsequent genug, dass die einzelnen Situationen für uns und ihn endlich angenehm sind. Wir haben unseren Labmaraner oft korrigiert, ihm eine Ansage gemacht oder versucht, Konflikte aus der Welt zu schaffen – aber eben nicht immer konsequent und zielführend genug. Was wir durch sein Verhalten in den oben aufgeführten Situationen schon seit längerem veranschaulicht bekommen.
Warum es uns nie gelungen ist, die Basics unserer Hundeerziehung vernünftig und langanhaltend zu festigen? Darüber haben wir uns natürlich auch Gedanken gemacht. Wir glauben, dass wir ihm aus Bequemlichkeit und Unsicherheit viel durchgehen gelassen haben. Wir wollten es in vielen Situationen entspannter haben und zusammen mit unserer Familie und Freunden stressfreier. Denn nur wenige Menschen haben vollstes Verständnis dafür, dass wir unseren Hund „immer noch“ manches Mal korrigieren müssen. Ihm Grenzen aufzeigen müssen und nicht alles durchgehen lassen dürfen. Wie oft haben wir schon so Sätze gehört wie: „Lass ihn doch, bei uns darf er das ruhig machen.“ oder „Ihr seid aber auch streng.“ oder „Der hört ja gar nicht.“. Das sind Sätze und Situationen, die uns verunsichert und beeinflusst haben und für uns unangenehm waren. Dementsprechend waren wir dann nicht mehr so konsequent mit ihm oder haben ihn schlichtweg zuhause gelassen.
Unser Nachwuchs als Ansporn
Doch als wachsende Familie sind wir nun spätestens an dem Punkt angekommen, an dem wir etwas ändern möchten. Es ist uns wichtig, Milow theoretisch überall mit hinnehmen zu können, ihn nicht auszuschließen, wenn das Baby dabei ist. Und dafür ist jedes Training es uns auch finanziell wert, gemeinsam an den problematischen Situationen mit ihm zu arbeiten. Denn wir können uns durchaus auf unseren Labmaraner verlassen, wie wir auch jetzt wieder in den Trainingseinheiten feststellen durften. Ja, er ist sensibel, und ja, er versteht wohl, was wir wollen. Er ist aber eben auch sehr sturköpfig, hat seinen eigenen Willen und ist zudem immer noch sehr verspielt (was es uns nicht immer einfacher macht). Das hat uns auch noch einmal unser Trainer vor Augen geführt. Dass wir eben einen super Hund haben, der gelehrig ist, wenn wir es richtig angehen. Und das liegt eben an uns.
Die Korrekturen in unserem Training darf ich euch leider nicht verraten, da sie viel zu häufig falsch und damit nicht zielführend angewendet werden, zum anderen aber natürlich auch ein „Betriebsgeheimnis“ der Hundeschule sind. Ich kann euch aber nur ans Herz legen, euch mit der Hundeerziehung immer wieder intensiv auseinanderzusetzen. Denn ein Hund lernt nie aus und jeder von ihnen hat seine ganz eigenen Schwachstellen, die das Zusammenleben mit seinen Menschen erschweren. Natürlich muss es einem wert sein, ins Training Geld und Energie zu investieren, doch wer sich einen Hund leisten kann und diesen auch vernünftig erziehen möchte (es aber selbst nicht kann), sollte meiner Meinung auch dazu bereit sein, das Geld in Trainingseinheiten mit ihm zu stecken.
Nach den Trainingseinheiten haben auch wir wieder gemerkt, wie einfach und schön es im Umgang unserem Labmaraner sein kann, wenn wir es richtig angehen. DANKE an der Stelle noch einmal an unseren Trainer vom Hundezentrum Deutschland!