Eifersüchtig ist Milow nicht. Dazu gebe ich ihm auch keinen Grund. Für mich ist er genauso wichtig wie die Menschen um mich herum, die ich liebe. Und deswegen zeige ich ihm das auch, wann immer ich es nur kann. So ist es bislang auch noch nie dazu gekommen, dass er mich verteidigen wollte und deswegen jemanden angebellt hat. Was er aber hingegen absolut nicht mag, ist, wenn man ihm nicht genug Aufmerksamkeit schenkt.
Warum sucht unser Hund die Nähe zu uns?
Im Alltag merke ich immer wieder, dass er unterschiedlich reagiert, wenn ich ihn unbeachtet lasse.
Bin ich beispielsweise mit ihm alleine zuhause und lege mich auf die Couch, legt er sich auf den Teppich vor mir. Sitze ich vor meinem Laptop am Küchentisch oder stehe im Bad, legt er sich vor meine Füße oder aber so in den Wohnungsflur, dass er mich bei offener Tür beobachten kann. Er hat mich zwar immer fest im Blick, findet aber meist ziemlich schnell seine Ruhe, wenn ich auch beschäftigt bin.
Sobald allerdings mein Freund mit im Raum ist oder uns die Familien und Freunde besuchen kommen und er nicht mehr im Mittelpunkt steht, zeigt er zunächst einmal ein abweichendes Verhalten. Das kann so aussehen, dass er beispielsweise an Schränken und an Tischen hochspringt, Gegenstände anknabbert oder aber Spielzeuge und Knabbersachen anschleppt. So versucht er die Aufmerksamkeit von allen zu bekommen.
Wie gehen wir damit um, wenn unser Hund uns maßregeln will?
Ich persönlich bevorzuge es, ihn in solchen Situationen gekonnt zu ignorieren und ihm so wenig Aufmerksamkeit wie möglich, aber so viel wie nötig, zu geben. Das lege ich auch immer meinen Mitmenschen ans Herz, denen er dann leid tut und die mit ihm fiebern, die es aber wünschenswerter Weise lieber bleiben lassen sollten. Denn für mich muss es möglich sein, mich mit meinem Gegenüber in Ruhe unterhalten zu können, ohne dass Milow die erste Geige spielt. Natürlich redet man auch mal über ihn oder streichelt ihn beiläufig übers Fell, aber er darf nicht immer und überall zum Mittelpunkt werden.
Oft wird er übermütig oder vehement in seinem Vorgehen, im Fall dass andere Menschen oder ich ihn mit Blickvermeidungen bestrafen. Dann hilft es nur noch, ihn einmal kurz aber heftig und deutlich zu ermahnen, dass er damit aufhören soll. Meist spreche ich ihm gegenüber ein klares und lautes „Nein!” oder “Lass es!“ aus, was er dann aber auch schnell versteht und akzeptiert. War der Nachdruck für ihn deutlich genug, legt er sich meist schnell hin und beruhigt sich.
Tipp
Hier kann ich euch nur den Tipp geben: Lasst niemals zu, dass euer Hund euer Verhalten maßregelt. Dass er bestimmt, mit wem ihr euch in Ruhe unterhalten dürft und bei wem er dazwischenfunkt.
Es gibt sicherlich genug Zeiten am Tag, in denen ihr eurem Welpen oder Hund die volle Aufmerksamkeit schenkt. Diese gilt es auch zu genießen. Nichtsdestotrotz gab es auch einmal ein Leben vor dem Hund – euer Leben mit euren Mitmenschen, die die gleiche Beachtung wie euer Hund von euch nach wie vor verdient haben.
Es mag sein, dass es bei mir im Umgang mit Milow oft zu streng oder kühl auf andere wirken kann, wenn ich ihm keine Beachtung entgegenbringe. Aber ich finde, dass ein Hund akzeptieren und lernen muss, dass sein Mensch auch noch andere Prioritäten neben ihm im Leben hat und er sich auch mal zurückzunehmen weiß. Und dazu bedarf es klare Grenzen.